Zum Inhalt springen

Sonderausstellung 2018 eröffnet

  • von
Sie eröffneten die Sonderausstellung im Garchinger Gemeindemuseum (v. li.): Bürgermeister Christian Mende, Museumsleiter Alfred Maurer, Kunsthistoriker Fritz Demmel und Peter Wolfmeier vom Heimatbund. "Mit dem Wasser bauen und nicht gegen das Wasser" Ausstellung über Alz-Korrektion im Museum – Am Ostersonntag erstmals zu sehen – Eintritt frei
Sie eröffneten die Sonderausstellung im Garchinger Gemeindemuseum (v. li.): Bürgermeister Christian Mende, Museumsleiter Alfred Maurer, Kunsthistoriker Fritz Demmel und Peter Wolfmeier vom Heimatbund. „Mit dem Wasser bauen und nicht gegen das Wasser“ Ausstellung über Alz-Korrektion im Museum – Am Ostersonntag erstmals zu sehen – Eintritt frei

Garching. Zur Vernissage der Sonderausstellung „Die Korrektion der wilden Alz“ haben sich am Donnerstagabend geladene Gäste im Heimatmuseum der Gemeinde eingefunden. Zu den Instanzen aus der Gemeinde gesellten sich auch einige Ortsheimatpfleger aus dem ganzen Landkreis. Alle zeigten sich begeistert von der sorgfältigen Präsentation dieser wertvollen und informativen Dokumentation.

In der Sonderausstellung ist die Regulierung der Alz ab 1910 dargestellt, von Tacherting bis zur Mündung in den Inn auf einer Länge von etwa 43 Kilometern. Veranstalter ist der Heimatbund Garching. Museumsleiter Alfred Maurer und der Garchinger Kunsthistoriker Fritz Demmel haben dieses sehenswerte Stück Heimatgeschichte zusammengestellt. Fotos und Text-Dokumente an Schautafeln und in Glasvitrinen erzählen die Geschichte der Alz-Korrektion. Besuchern ist empfohlen, ein bisschen Zeit und eine Lesebrille mitzunehmen.

In seiner Begrüßung sagte Bürgermeister Christian Mende, dass ohne Korrektion der Alz kein Wohlstand möglich gewesen wäre. Es war eine wilde Flusslandschaft mit ganz anderem Verlauf als heute, sie war in Privatbesitz. Bürgermeister Mende sieht die Ausstellung als geschichtliche Aufklärung, wie es vor genau über 100 Jahren war. Er dankte den Initiatoren für diese Sonderausstellung und wünschte, dass sich viele Besucher dafür interessieren.

Die Alz – ein Teilvon Garching“Die Alz ist seit dem Jahr 1951 Bestandteil des Gemeindenamens ,Garching an der Alz‘, sie ist ein Teil von Garching und da braucht es keine Diskussion“, sagte Fritz Demmel in seiner Würdigung. Von Auen flankiert sei die Alz ein Gebiet für Naherholung, Abenteuer, Familienspaziergang oder eine Joggingstrecke.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden alle brach liegenden Grundstücke verteilt. Die sogenannte Allmende wurde entsprechend der Hofgröße aufgeteilt, auch die parzellierte Alzau. „Damit rückte der Fluss auch an den Grundbesitz oder umgekehrt“, sagte er. Es gab schlimme Hochwässer in den Jahren 1892 bis 1899. Ganze Flurstücke wurden weggerissen.

Es konstituierte sich eine Interessenvertretung der Alzanlieger, 350 an der Zahl, und es entstand die „Genossenschaft zur Regulierung der Alz unterhalb des Tachertinger Wehres“. Vorsitzender war Max Edler von Mayer auf Starzhausen. Er konnte mit dem Königreich Bayern einen Vertrag abschließen, der für beide Seiten eine Win-Win-Situation ergab. Der Hochwasserschutz und die Alzrente für die Besitzrechtsabtretung kamen den Anliegern zu Gute, die Rechte am Fluss wurden an die Industrie vergeben, die sich Bau und Betrieb der Kanalanlage sicherte. Das königliche Straßen- und Flussbauamt Traunstein unternahm die Baumaßnahme unter dem Motto „Mit dem Wasser bauen und nicht gegen das Wasser“. Auch der Fischreichtum der Alz war weit bekannt. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden jährlich 200 Zentner lebende Fische nach München und Rosenheim geliefert.

Alfred Maurer ist einer, der den Fischreichtum in seiner Kinderzeit miterlebt hat. Er hat mit Gespür und Geschick die Exponate aufgetan und arrangiert. „Ich hoffe, sie werden jetzt mit mir applaudieren, weil den Hut, den man ziehen müsste, hat jetzt keiner auf“, betonte Demmel unter viel Applaus.

Etliche 100 Stundender VorbereitungPeter Wolfmeier, Vorsitzender des Heimatbunds, hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Ausstellung zu eröffnen. Humorvoll sprach er den ehrenamtlichen Zeitaufwand von Alfred Maurer an. „Ich kenne nicht genau die Stundenzahl in der Vorbereitung, aber es dürften etliche 100 gewesen sein“, sagte er und dankte für dieses Engagement des Museumsleiters. Er dankte auch Fritz Demmel für seine hervorragende wissenschaftliche Beratung zu diesem spannenden heimatkundlichen Thema.

Die Ausstellung ist an diesem Ostersonntag, 1. April, von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr erstmals zu sehen. Danach jeden ersten und dritten Sonntag im Monat zu den gleichen Uhrzeiten bis einschließlich Oktober. Der Eintritt ist frei. Außerdem können jederzeit Sonderführungen für Schulen, Vereine oder Gruppen vereinbart werden unter 08634/ 8434 oder 7228. Das Gemeindemuseum ist im Rathaus-Anbau im zweiten Stock beheimatet, es ist per Lift barrierefrei erreichbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert