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Ehrenbürger der Gemeinde jetzt im Rathaus präsent

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Sie gaben den Ehrenbürgern einen Platz im Rathaus (v. li.) Peter Wolfmeier u. Alfred Maurer vom Heimatbund, Bürgermeister Wolfgang Reichenwallner u. Kulturrefernt Dr. Klaus Winter

Bildertafel im Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes aufgehängt – Initiative des Heimatbunds

Garching. Einen Ehrenplatz haben die Ehrenbürger der Gemeinde im Rathaus: Wer das Gebäude von der Nikolausstraße her betritt, trifft im Eingangsbereich auf eine große gerahmte Bildertafel mit den Portraits der sechs Ehrenbürgern der Gemeinde: Ludwig Füssl, Dr. Petrus Göbl, Franz Xaver Sixt, Karl Janisch, Prof. Dr. Nicodem Caro und Josef Dirscherl.
Es sei das Anliegen des Heimatbunds, diese Ehrenbürger nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sagte dessen Vorsitzender Peter Wolfmeier. Alfred Maurer vom Heimatbund hatte anhand von Dokumenten wie zum Beispiel Sitzungsprotokollen des Gemeinderats die Fakten zu den Ehrenbürgern recherchiert, wofür ihm der Dank von Bürgermeister Wolfgang Reichenwallner galt. Die Ehrenbürger, die in Garching nicht allgegenwärtig seien, erhielten nun einen würdigen Platz im Rathaus, so Reichenwallner.
Die Sitzungsprotokolle über einen Zeitraum von 70 Jahren habe er eingesehen und Wesentliches daraus nun für das Gemeindearchiv dokumentiert, fügte Maurer an, der anschließend in kurzen Abrissen über die Ehrenbürger berichtete. Dabei wurde auch deutlich, dass über einige der Personen nur noch sehr wenige Fakten überliefert sind. Auch in anderen Archiven wie beispielsweise dem Diözesanarchiv sei er nicht weiter fündig geworden, so Maurer. fb

Ludwig Füssl war der erste Pfarrer von Garching nach der Trennung vom Pfarrbezirk Engelsberg und Erbauer der Nikolauskirche (1870-1872). Im Sitzungsprotokoll ist erwähnt, dass Ludwig Füssl im Jahr 1893 seit 25 Jahren Pfarrer in der Gemeinde war und als Vorstand des Armenpflegschaftsrates „und allstets hilfsbereiter Verwaltungsvorstand des großen Pfarrkirchenstiftungsfonds Garching um die Gesammtgemeinde große Verdienste erworben hat“. Eine Wochen nach diesem Beschluss wurden die 78 wahlberechtigten Gemeindebürger zu einer Gemeindeversammlung geladen, um über den Beschluss des Gemeinderats zur Ernennung Füssls als Ehrenbürger abzustimmen. Erschienen sind damals dem Protokoll zufolge 48 Bürger, die ausnahmslos für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde votierten.

Dr. Petrus Göbl stammte aus „Forsterer am Winklhart“, Gemeinde Garching a. d. Alz und wurde 1911 zum Bischof ernannt. Diese Ernennung war der Grund für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde.

„Es sei dem Hochw. Herrn Pfarrer Franz Xa. Sixt von Mauerberg anläßlich seines 25jährigen Priesterjubiläums das Ehrenbürgerrecht zu verleihen“, ist zu dem Beschluss des Gemeinderats im Protokoll dokumentiert.

„Caro gehörte 1907 zu den Mitbegründern der ,Bayerischen Stickstoffwerke‘, die Trostberg als Standort wählten“, schreibt Fritz Demmel im Heimatbuch „Geschichte und G’schichten aus der Gemeinde Garching a. d. Alz“. Zu den Werken gehörte auch die Niederlassung in Hart. Durch den Bau der Kalkstickstoffwerke und der Werkssiedlung in Garching habe die Industrialisierung im Alztal Einzug gehalten. Aufgrund dieser Verdienste um das Wohl der Gemeinde wurde Caro zum Ehrenbürger ernannt. Bemerkenswert dabei ist, dass das Ehrenbürgerrecht ab 1. April 1928 verliehen wurde, sozusagen rückwirkend, da der Beschluss dazu erst am 7. Januar 1929 erging.

Janisch war Vorstandsmitglied der Bayerischen Kalkstickstoffwerke. Als Verdienst, dessentwegen Janisch zum Ehrenbürger ernannt wurde, nennt Demmel „die Hebung der kulturellen Wohlfahrt“, worunter vor allem die kostenlose Überlassung des Schulhauses, die Erbauung des Leichenhauses und Erweiterung des Friedhofs in Untergarching zu verstehen seien.

Die großen Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte waren der Grund für die Ernennung Dirscherls zum Ehrenbürger. Er war in der Gemeinde der Gründer des Heimatbunds und der Initiator des Heimatmuseums. „Besonders setzte sich Josef Dirscherl ein für die Archäologie und Denkmalpflege“, so Demmel. Er war der erste Heimatpfleger des Landkreises Altötting und machte sich auch als Buchautor und Maler einen Namen.

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